Bergung von Tunnelbohrmaschine mit Boden­ver­ei­sung

Bergung von Tunnelbohrmaschine mit Boden­ver­ei­sung
Kairo, Ägypten Dipl.-Ing. Michael Löffler
Bei einem großen Infrastrukturprojekt, der U-Bahn-Linie 3 in Kairo, kam es 2009 durch den Einsturz eines fertiggestellten Tübbingrings zu einem Einbruch von Wasser und Boden in den U-Bahn-Tunnel, wodurch nicht nur ein riesiger Krater mitten in der Stadt entstand, sondern auch die Tunnelbohrmaschine etwa 25 - 35 m unter Gelände verschüttet wurde.

Zwischen den Stationen El Gaish und Bab El Shaaria im Stadtteil Bab Al-She'riya stürzte ein bereits erstellter Tübbingring mitten im 4,3 km langen Vortrieb der Tunnelbohrmaschine (TBM) ein. Sie hätte zu diesem Zeitpunkt noch etwa 1,2 km Tunnel bis zur endgültigen Fertigstellung vortreiben müssen. Ursache für den Vorfall war ein herausgefallenes Segment aus einem Tübbingring. Durch diesen Vorfall konnten Wasser und Erdreich in den Tunnel eindringen, wodurch ein Bodenverlust entstand, der zu einem riesigen Krater an der Oberfläche führte.

m
Länge Frostkörper
°C
Temperatur Boden
2009-2010
Projektlaufzeit

Zunächst musste der betroffene Bereich aufgefüllt und stabilisiert werden. Anschließend begannen die Bergungsarbeiten der Tunnelbohrmaschine mit Hilfe eines 97m tiefen vertikalen Schlitzwandschachts. Die Vereisung fand dabei aus diesem vertikalen Bergungsschacht heraus statt, indem eine konisch auf den Tunnel zulaufende Sole-Vereisung geplant, installiert und für mehrere Monate betrieben wurde. Im Schutze dieser Vereisung konnte begonnen werden, die TBM freizulegen, den gebrochenen Ring zu reparieren und schließlich die verschüttete TBM zu bergen. CDM Smith übernahm hierfür die komplette technische Bearbeitung im Auftrag von Bauer Spezialtiefbau und überwachte die Bodenvereisung vor Ort.

Michael Löffler Michael Löffler
Vereisung kann selbst in der Wüste erfolgreich sein!
Einblick
Publikation zum Thema
Lesen Sie hier die Publikation "TBM rescue projects using shafts and ground freezing" über die Bergung von Tunnelbohrmaschinen. Unser Experte Dipl.-Ing. Michael Löffler ist einer der Autoren.
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Vor der Hacke ist es duster
Dem Spruch kam im Projekt besondere Bedeutung zu: der Frostköper lag im Verbruchbereich und damit in sehr gestörten Bodenverhältnissen.
Dipl.-Ing. Sven Keßler
Experte für Bodenvereisung
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