Neuer Ort der Mitte: Stadtrat stellt letzte Weichen für Bürgerzentrum und Rathaus
Es ist ein gigantisches Vorhaben, für das der Stadtrat von Herzogenaurach nun grünes Licht gegeben hat: Die Stadtmitte mit Schlossareal und das Gelände der ehemaligen Brauerei Hubmann – heute ein gleichnamiger Parkplatz – sollen neu gestaltet werden. So sollen der Rathausbau aus den 1960er-Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden und auf dem Hubmannareal ein Bürgerzentrum mit Stadtbücherei, Café und Veranstaltungssaal entstehen. Für die beiden Gebäude lagen schon entsprechende Beschlüsse vor; am 1. Juni 2017 einigte sich der Stadtrat auf die konkrete Ausführung der Tiefgarage.
Bereits seit Februar 2017 erkundet CDM Smith im Auftrag der Stadt den Baugrund. Wir führten mehrere Kernbohrungen bis zu 16 m Tiefe durch, errichteten drei Grundwassermessstellen und untersuchten die Lagerungsdichte des Bodens durch Sondierungen mit der schweren Rammsonde. Mit Hilfe von 24-h-Pumpversuchen bestimmten wir jene Eigenschaften des Untergrunds, die maßgeblich für die Bauwerkshaltung sind. Derzeit analysieren wir mögliche Altlasten im Boden. So befinden sich unterhalb des Parkplatzes die Keller der ehemaligen Hubmannbrauerei, die mit Bauschutt verfüllt sind.
Die Herausforderung liegt unter anderem darin begründet, dass für beide Vorhaben Baugrubentiefen von 6-7 m Tiefe erforderlich sind, die teilweise an das denkmalgeschützte Schloss aus dem 16. Jahrhundert oder andere Bestandsbebauung angrenzen. Dies erschwert die Herstellung und Sicherung der Baugruben, für die das Grundwasser um bis zu 4,5 m abgesenkt werden muss. Hinzu kommt, dass beide Bauvorhaben zwar von unterschiedlichen Architekten und Statikern geplant werden, die Baugruben aber unmittelbar nebeneinander liegen. Diese Tatsache berücksichtigen wir vorab in unserem geotechnischen Bericht.
Bürgermeister German Hacker rechnet mit einem Baubeginn im kommenden Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Rathaus Ende 2020 fertiggestellt sein, das Bürgerzentrum etwa ein Jahr später. Allerdings ist das ein optimistischer Zeitplan, denn es ist nicht auszuschließen, dass im Bereich des Schlosshofs archäologische Funde zu Tage kommen, die die Bauarbeiten verzögern. Hinzu kommt, dass die Arbeiten am Hubmannareal und der Tiefgarage aufgrund der schwierigen Baustellenzufahrt voraussichtlich erst beginnen können, wenn der Rohbau des Rathauses steht. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf über 40 Mio. Euro geschätzt.
Impressionen von der Baugrunderkundung
CDM Smith ist eines der führenden Ingenieur- und Consultingunternehmen in den Geschäftsfeldern Wasser, Umwelt, Infrastruktur, Energie, Bauwerke und Geotechnik. Wir sind Berater und Planer, realisieren aber auch komplette Bauprojekte – für unsere Kunden aus Industrie, Gewerbe und öffentlicher Hand.

Wegen der umwelttechnischen Aspekte des Projekts arbeiten wir mit unseren Umweltkollegen eng zusammen.