Projekt „HCH in EU“: Detail­lierte EU-weite Bestands­auf­nahme der HCH-Altlasten

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Projekt „HCH in EU“: Detail­lierte EU-weite Bestands­auf­nahme der HCH-Altlasten
30. November 2021
Brüssel, Belgien
Am 16. und 17. November 2021 stellte das Konsortium TAUW-CDM Smith-Sarga die Ergebnisse des von der Euro­päi­schen Kommission in Auftrag gegebenen Projekts „HCH in EU" im Rahmen eines Workshops in Brüssel (Belgien) vor. Im Zuge des Workshops wurdes mit diversen Inter­es­sen­ver­tre­tern Kontakt aufgenommen und es fand ein reger Austausch zu unseren Best-Practice-Ansätzen für ein nach­hal­ti­ges Management HCH-belasteter Standorte statt.
Der Abschlussworkshop in Brüssel war ein großer Erfolg unseres Teams und sowohl ein wichtiger Schritt für den Abschluss des aktuellen Projekts als auch ein Türöffner für zukünftige Projekte.
Dr. Carola Zeig, Geschäfts­be­reichs­lei­te­rin

Nach zwei Jahren Arbeit präsentierten wir die Ergebnisse des Projekts „HCH in EU", das von unserem Konsortium bestehend aus CDM Smith Europe GmbH (Deutschland), TAUW, Niederlande (Projektleitung) und der spanischen Sociedad Aragonesa de Gestión Agroambiental (SARGA, Spanien) durchgeführt wurde.

Es war eine inspirierende Veranstaltung, die einen Wissensaustausch ermöglichte und den Dialog zwischen allen Teilnehmer*innen anregte. Isabel Garcia Muñoz, spanische Abgeordnete des Europäischen Parlaments, war als kooperierende Gastgeberin an der Organisation des Workshops beteiligt. Neben Politiker*innen aus Dänemark, Spanien und der Slowakei waren auch Regierungsvertreter*innen verschiedener EU-Länder sowie eine Vielzahl von HCH-Expert*innen Teil der Veranstaltung. Insgesamt nahmen rund 80 Personen, sowohl live als auch virtuell unter Einhaltung der geltenden Corona-Vorschriften teil.

Überblick über Standorte, an denen mit HCH und Lindan umgegangen wurde

Das Projekt „HCH in EU" wurde von der Europäischen Kommission auf Wunsch des Europäischen Parlaments initiiert; unter anderem mit dem Ziel, die Folgen der Lindan- und HCH-Produktion in Europa zu erfassen. Das Konsortium nutzte sein europäisches Netzwerk, um HCH- und Lindan-belastete Standorte zu ermitteln. Insgesamt halfen etwa 80 Fachleute (unter Anleitung der Konsortialpartner) bei der Durchführung der Bestandsaufnahme sowie anderen, technischen Aspekten. Die Inventarisierung umfasste das Sammeln von Informationen über den Pestizideinsatz in allen 27 EU-Ländern. Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen wurden kontaktiert, um relevante Informationen über Standorte zu sammeln, an denen mit HCH oder Lindan umgegangen wurde. Aus der Recherche resultierte eine Liste von insgesamt 299 Standorten. Bei der Inventarerstellung bot sich ein Einblick in die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten dieses Pestizids, welche sich als umfangreicher erwiesen, als zunächst angenommen.

Das Niveau des Managements von HCH- und Lindan-kontaminierten Standorten ist in den einzelnen EU-Ländern sehr unterschiedlich. Die Veranstaltung war eine gute Gelegenheit, das Publikum für das Thema zu sensibilisieren und einen Weg in die Zukunft aufzuzeigen.
Dr. Katja Amstätter, Senior Consultant

Unterstützung der Standortbehörden

Neben der Bestandsaufnahme unterstützte eine Gruppe von Expert*innen (Konsortium-Partner und anderen EU-Unternehmen) sieben Standortbehörden bei der nachhaltigen Bewirtschaftung von HCH- und Lindan-kontaminierten Standorten. Dies umfasste die Entwicklung von konzeptionellen 3D-Standortmodellen, Sanierungsplanungen sowie alternative Ansätze für die Sanierung dieser kontaminierten Standorte.

Nächste Schritte

Eine der zusätzlichen Projektaufgaben bestand darin, eine Strategie für das EU-weite Management HCH-kontaminierter Standorte zu entwickeln. Diese Strategie hebt die nächsten Schritte hervor, die auf EU-, Länder-, Regionen- und Standortebene unternommen werden müssen, um die negativen Umweltauswirkungen von HCH- und Lindan-kontaminierten Standorten in der EU zu verringern. Die am Workshop teilnehmenden Akteure wurden dringend aufgefordert, diese vorbereitenden Schritte einzuleiten.

EU-Bodenstrategie

Am 17. November 2021 unternahm die Europäische Kommission außerdem einen wichtigen und notwendigen Schritt in dem Bemühen kontaminierte Standorte (z. B. mit HCH und Lindan) nachhaltig wiederherzustellen. Dies ist Teil der neuen EU-Bodenstrategie, die darauf abzielt, betroffene Flächen und Böden zu sanieren und sicherzustellen, dass sich bis 2050 alle Bodenökosysteme in einem gesunden Zustand befinden.

Mehr Details?

Ausführlichere Informationen über dieses Projekt, einschließlich eines Videos und Hintergrundartikeln, finden Sie auf der TAUW-Webseite „HCH in EU“.

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