Natürlicher Küstenschutz: Kolumbiens Antwort auf Erosion
Was sind die Hauptziele des Projekts zur Wiederherstellung des Ökosystems in Kolumbien?
Matthias Müller: Das Projekt zielt darauf ab, die Küstenlinie Kolumbiens vor Erosion zu schützen und dadurch auch die lokale Bevölkerung besser abzusichern. Dafür wurden 200 km Küstenlinie stabilisiert und wichtige Küstenökosysteme – insbesondere Mangroven, Seegraswiesen und Dünenvegetation – rehabilitiert. In zehn betroffenen Kommunen wurden lokale Aktionspläne entwickelt, die diese Ansätze langfristig verankern. Zudem wurde ein Monitoring-System eingerichtet, das langfristig untersucht, wie effektiv diese Maßnahmen sind und inwiefern sie zum Schutz der Küsten beitragen.
Welche Methoden wurden angewendet, um die Küstenerosion zu minimieren?
Matthias Müller: Das Projekt setzt auf ökosystembasierte Anpassungsmaßnahmen wie Aufforstung, Schutz bestehender Gebiete und besseres Management. Mangroven wurden aktiv gepflanzt, um die Küstenlinie zu stabilisieren, während Seegraswiesen und Dünenvegetation durch gezielte Schutzmaßnahmen erhalten und nachhaltig bewirtschaftet wurden. Zusätzlich wurden Managementpläne mit den Gemeinden erarbeitet, um eine nachhaltige Nutzung der Ökosysteme zu gewährleisten.Die Maßnahmen schützen nicht nur Häuser und Infrastruktur vor Erosion, sondern schaffen darüber hinaus wirtschaftliche Perspektiven für die Bewohner.
Wie schützen diese Anpassungsmaßnahmen die lokale Bevölkerung?
Matthias Müller: Die Maßnahmen bieten Schutz auf zwei Ebenen: Zum einen wurden Küstengebiete stabilisiert, sodass Häuser und Infrastruktur nicht weiter durch Erosion bedroht sind. Zum anderen schufen sie wirtschaftliche Perspektiven für die Bewohner*innen, indem sie in die Aufforstung, das Küstenmanagement und die Pflege der Gebiete eingebunden wurden. Besonders Frauen profitierten, da sie durch die Baumschulen eine neue Einkommensquelle und soziale Anerkennung erhielten.
Wie hat CDM Smith die lokalen Gemeinschaften ins Projekt integriert und welche Rolle haben sie gespielt?
Matthias Müller: Die Gemeinden wurden von Anfang an in das Projekt einbezogen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen nachhaltig weitergeführt werden. Gemeinsam wurden Lösungen erarbeitet, die den spezifischen Bedürfnissen der Bewohner*innen entsprachen. Dies stärkte auch ihre Identifikation mit den Schutzmaßnahmen, weshalb viele Initiativen auch nach Projektende aus eigenem Antrieb weitergeführt werden.
Über CDM Smith
CDM Smith ist ein weltweit tätiges Ingenieur- und Bauunternehmen in den Geschäftsfeldern Wasser, Umwelt, Infrastruktur, Energie, Bauwerke und Geotechnik. Als unabhängiges Unternehmen in Mitarbeiterbesitz arbeiten wir mit Teamgeist und Leidenschaft für die Zufriedenheit unserer Kunden und meistern mit intelligenten Lösungen die Herausforderungen des globalen Wandels.

Nachhaltige Lösungen brauchen Fachexpertise sowie soziale und emotionale Kompetenzen.
UN Biodiversity Converence 2024
Die COP16 brachte 2024 fast 15.000 Teilnehmende aus rund 200 Ländern in Cali (Kolumbien) zusammen, um die Fortschritte des 2022 festgelegten Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) zu überprüfen und voranzutreiben. Aufgrund hoher nationaler und internationaler Anerkennung durften auch wir unser Projekt auf der Konferenz vorstellen und stießen auf reges Interesse.
