Conneforde–Cloppenburg–Merzen: Neubau einer 380-kV-Höchstspannungsleitung

Projekte
Conneforde–Cloppenburg–Merzen: Neubau einer 380-kV-Höchstspannungsleitung
Tennet TSO GmbH Niedersachsen, Deutschland
Die Tennet TSO GmbH realisiert als Bauherr rund 100 Kilometer einer etwa 125 Kilometer langen 380-kV-Höchstspannungsleitung zwischen Conneforde im Landkreis Ammerland und Merzen im Landkreis Osnabrück. CDM Smith unterstützt als EPCM-Partner das Projekt mit sämtlichen Planungs-, Überwachungs-, Koordinations- und Steuerleistungen und trägt damit dazu bei, einen wichtigen Grundstein für eine zuverlässige Stromversorgung zu legen.

Die neue Trasse wird die bestehende Netzstruktur zwischen Conneforde und Cloppenburg ablösen und erstmals eine direkte Verbindung in den Raum Merzen schaffen. Damit werden erhebliche zusätzliche Übertragungskapazitäten geschaffen, insbesondere für den Transport großer Mengen Windenergie von Onshore- und Offshore-Anlagen aus Norddeutschland in die Verbrauchszentren weiter südlich.

Das Vorhaben ist im Bundesbedarfsplan als Projekt mit hoher energiewirtschaftlicher Priorität verankert. Projekt- und Planungsbeginn war 2015. Seit 2023 läuft die bauliche Umsetzung, die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen. Nach Inbetriebnahme wird die 220-kV-Bestandsleitung im Abschnitt Conneforde–Cloppenburg zurückgebaut.

kV
Höchstspannungsleitung
km
Gesamtlänge der Leitung

TenneT TSO GmbH beauftragte CDM Smith mit der umfassenden Unterstützung dieses komplexen Infrastrukturvorhabens. Im Rahmen eines EPCM-Vertrags (Engineering, Procurement and Construction Management) übernehmen wir sämtliche Planungs-, Überwachungs-. Koordinations- und Steuerungsleistungen, die für eine erfolgreiche Umsetzung erforderlich sind.

Zu unseren Aufgaben gehören unter anderem:

  • Projektleitung und -steuerung
  • Sicherstellung eines effizienten Projektverlaufs, Kosten- und Terminmanagement, Risikomanagement, Vertragsmanagement
  • Abstimmung und Steuerung aller Planungs- und Bauprozesse über alle Leistungsphasen hinweg
  • Objektplanung
  • Genehmigungs- und Tragwerksplanung
  • Geotechnische Untersuchungen und Gründungsplanung
  • Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe der Bauleistungen (Beschaffung)
  • Entwicklung und Umsetzung von projektspezifischen Standards zur Umsetzung der ökologischen und bodenkundlichen Baubegleitung
  • Ökologische und bodenkundliche Baubegleitung
  • Unterstützung bei der Materialbeschaffung und Qualitätssicherung (Baulogistik)
  • Entwicklung und Umsetzung von projektspezifischen HSE-Standards (HSE-Koordination)
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SHE/SiGeKo)
  • Steuerung und Überwachung aller Bauaktivitäten, inkl. Termin- und Kostenkontrolle (Baukoordination)
  • Örtliche Bauüberwachung inkl. Qualitätssicherung und Mastabnahmen

Das Projekt umfasst neben dem Neubau einer rund 100 km langen 380-kV-Freileitung einen rund 4 km langen Erdverkabelungsabschnitt sowie den Neubau von zwei Umspannwerken und einer Kabelübergangsanlage. Für diese Anlagenteile verantwortet CDM Smith Planung, Koordination und Bauüberwachung. Dabei bringen wir unsere langjährige Erfahrung aus komplexen Infrastrukturvorhaben und multidisziplinären Großprojekten ein.

Eine besondere Herausforderung ist die im Verhältnis zum Projektumfang sehr kurze Bauzeit. Diese wird durch den zeitgleichen Bau mehrerer Teilmaßnahmen sowie eine entsprechend hohe Verfügbarkeit von Personal- und Materialressourcen während der dreijährigen Kernbauphase von 2023 bis 2025 ermöglicht.
Jörn Müller, Senior Projektmanager
Jörn Müller Headshot
Mit dem Bau neuer Hochspannungsleitungen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und Versorgungssicherheit in Deutschland.
Tätigkeitsfelder

Warum ist der Netzausbau notwendig?

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Windparks in Norddeutschland müssen große Strommengen in die Verbrauchszentren im Süden und in der Mitte Deutschlands transportiert werden. Damit das Stromnetz trotz Energiewende stabil und zuverlässig bleibt, sind neue Leitungen erforderlich.

Welcher Masttyp ist der richtige?

In Deutschland werden vor allem drei Masttypen verwendet: der Einebenenmast, Donaumast und der Tonnenmast. Der Einebenenmast zeichnet sich durch seine geringe Bauhöhe aus und wird bevorzugt in sensiblen Bereichen eingesetzt – etwa in der Nähe von Wohngebieten oder Flughäfen. Der Donaumast eignet sich insbesondere für Hochspannungsleitungen mit zwei Stromkreisen und ist entsprechend weit verbreitet. Der Tonnenmast hingegen bietet durch seine schmale Bauweise Vorteile in besonderen Geländesituationen, beispielsweise entlang von Autobahnen oder an Waldrändern. Im Rahmen des Projekts kommen sowohl der Donau- als auch der Tonnenmast zum Einsatz.
Freileitungsmassttypen

Projekte & Einblicke