Canal del Dique: Der Kampf gegen das Wetter­phä­no­men

Canal del Dique: Der Kampf gegen das Wetter­phä­no­men
Adaptation Fund Abteilung Atlántico, Kolumbien
Infolge der schweren Regenfälle, die auch als das Wetter­phä­no­men „La Niña” bekannt sind, wurde in Winter 2010 und 2011 ein hydro­se­di­men­to­lo­gi­scher und Umwelt­schutz­plan für das Kanalsystem Canal del Dique als Minde­rungs­maß­nahme entworfen, um die Auswir­kun­gen von „La Niña” zu bekämpfen. CDM Smith fungiert hierbei als Vertrags­ma­na­ger für Konstruk­ti­ons- und Baustudien zur Umsetzung des Plans.

Das Kanalsystem Canal del Dique liegt im nördlichen Kolumbien zwischen der Stadt Calamar und der Cartagena Bay und ist Bestandteil des früheren Über­lauf­del­tas in die Karibische See aus dem größten Fluss des Landes, dem Grande de la Magdalena. Es bedeckt eine Gesamt­flä­che von etwa 4.400 km².

Am 30. November 2010 gab es eine der schwersten Regenzeiten, die Kolumbien jemals erlebt hat - infolge des als „La Niña” bekannten Wetter­phä­no­mens. Das Ergebnis war ein extremer Anstieg der Wasser­spie­gel im Canal del Dique und an den Flussufern eines passier­ba­ren Abschnittes des Kanals zwischen den Städten Calamar und Villa Rosa im Distrikt Atlántico durch Über­flu­tun­gen im am weitesten südlich gelegenen Gebiet dieser Region im nördlichen Kolumbien. 

Im September 2010 beantragte die Cormag­da­lena, die für den Umwelt­schutz im Bereich des Canal del Dique zuständige Behörde, bei der Landes­re­gie­rung die Finan­zie­rung eines Projektes für Umwelt­sa­nie­rung und den hydro­se­di­men­to­lo­gi­schen Schutz des Kanal­sys­tems.

Es wurde ein Fonds einge­rich­tet, der die Entwurfs­stu­dien und die Unter­su­chun­gen ermöglichte, die für die Durch­füh­rung der Maßnahme zur Bekämpfung der Auswir­kun­gen von „La Niña” erfor­der­lich waren. Diese Projekte wurden von einem Konsortium - Consorcio Dique - übernommen, das aus dem kolum­bia­ni­schen Inge­nieur­büro Gómez Cajiao und der hollän­di­schen Dutch Royal Haskoning DHV bestand.

Projektziele

Die Ziele des Projektes für die Umweltsanierung und den hydrosedimentologischen Schutz im Canal del Dique sind die aktive Regulierung der Anströmungen in das Kanalsystem, die Beherrschung der Bewegung von Ablagerungen, Überflutung, Wasserspiegeln und Salzeindringung in den Kanal sowie die Erschließung der Grenze zwischen den Sumpfländern und dem Kanal. Ein weiteres Ziel besteht darin, Szenarien zur Anpassung an den Klimawandel aufzuzeigen und ausreichende Wasserressourcen im Kanal für Trinkwasser, Bewässerung, Viehhaltung, Fischerei und andere Dienstleistungen zu sichern. Weiterhin sollen die Ökosysteme im Nationalpark Corales del Rosario y San Bernardo sowie das Sumpfland, der Kanal und die Pufferzonen des Canal del Dique saniert werden. Die Schifffahrt entlang des Kanals soll für den Warentransport von innerhalb des Landes zu den Häfen um Cartagena Bay optimiert werden.

Drei Projektphasen

Das Projekt besteht aus drei Phasen mit einer geplanten Gesamt­lauf­zeit von 105 Monaten. Die erste Phase, beginnend im Juli 2013 bis Mai 2014 umfasste Vorrang­ar­bei­ten zur Beseitigung der drin­gends­ten Probleme. Die zweite Phase (bis Mai 2017) beinhaltete die Planung und den Entwurf der benötigten Bauwerke für den Hoch­was­ser­schutz, die Schifffahrt durch den Kanal und den hydro­se­di­men­to­lo­gi­schen Plan für das Kanalsystem. In den kommenden Jahren (Phase 3 bis in die zweite Jahres­hälfte 2021) sollen die Maßnahmen imple­men­tiert werden.

CDM Smith fungiert weiterhin als sogenannter „Interventor“ für die Studien und Entwürfe. In Kolumbien wird dieses staatliche Aufsichts­or­gan von Gesetzes wegen einge­rich­tet und besteht aus einem Sach­kun­di­gen im Bereich der Überwachung, Fest­stel­lung von Verant­wort­lich­kei­ten und Überprüfung der Ausführung und Erfüllung (in Bezug auf Qualität, Kosten, Fristen und Termine und Leis­tungs­um­fang) von technischen Projekten, die von der öffent­li­chen Hand ausge­schrie­ben und vergeben werden.

Die Haupt­ver­ant­wor­tung von CDM Smith besteht hierbei darin, bei Verhand­lun­gen mit dem Consorcio Dique im Auftrag des Adjustment Fund zu handeln, um die Entwürfe und die Planung zu überwachen und danach zu bestätigen und zu genehmigen und weiterhin die Bauaus­füh­rung durch den Auftrag­neh­mer zu überwachen und zu bestätigen oder zu genehmigen. Hierbei sind alle technischen, verwal­tungs­tech­ni­schen, rechtlichen, finan­zi­el­len oder kauf­män­ni­schen, umwelt­schutz­recht­li­chen und sozialen Aspekten einzu­be­zie­hen.

Mit diesem Projekt soll der Schaden beseitigt werden, der durch den Bruch eines Dammabschnittes entstanden ist.
Ricardo Gómez Projektmanager
Lothar Heuser Lothar Heuser
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor lag darin, die Prüfaufträge genau abzugrenzen. Bei über 1.500 Berichten kein triviales Unterfangen. 
Lothar Heuser
Projektmanager
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